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Neu in Mannheim: Die neue revolutionäre Tinnitus- Therapie:
Das coordintated Reset (CR) durch adaptive Neuromodulation (Desynchra)
Tinnitus
(kommt vom lateinischen "tinnere" = klingeln,
spanisch: "el timbre" = die Klingel)
Es besteht eine Verwandtschaft zum Hörsturz. Tinnitus kommt
oft zusammen mit Hörstürzen vor. Der Mechanismus ist noch nicht ganz geklärt. Sicher ist, dass die Ohrgeräusche an
mindestens zwei möglichen Orten gebildet werden. Entweder im Innenohr
selbst oder bei der Weiterverarbeitung im Gehirn, da wo wir eigentlich hören, das Ohr ist nur das
"Mikrophon" des Gehirns, bewußt hören wir tatsächlich nur das, was
auch in unserem Bewußtsein ankommt. Auf dem Weg dahin geht die Hörinformation
über "Umschaltzentralen", deren Tätigkeit z.B. bei der Ableitung der Akustisch
Evozierten Potentiale (AEP oder auch BERA ) gemessen
werden kann.
Akuter Tinnitus
Tritt ein solches Ohrgeräusch neu auf und bleibt länger als 1
Stunde wahrnehmbar (meist ein Pfeifen oder Piepsen, Rauschen ist oft - aber
nicht immer - Ursache einer Belüftungsstörung der Mittelohren, z.B. im Rahmen
eines Schnupfens oder einer anderen Verlegung der oberen Atemwege) sollte
unbedingt SOFORT ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Man sollte einen Hörsturz
ausschließen. Manchmal tritt der Tinnitus auch mit einem kaum wahrnehmbaren
Hörsturz zusammen auf mit Frequenzausfällen die das Hören
irgendwie komisch erscheinen läßt. Oft kann man den Tinnitus,
der meist eine akute
Durchblutungsstörung des Innenohres darstellt (evtl. auch als Vorbote eines
drohenden Hörsturzes) mit
durchblutungsfördernden Medikamenten sehr gut beeinflussen oder gar wieder
verschwinden lassen, solange dies in den ersten 12-24 Stunden passiert. Späterer
Therapiebeginn ist sehr ungünstig und sollte vermieden werden. Aber auch nach
vielen Tagen und Wochen haben wir mit reichlich Flüssigkeitszufuhr, früher oft
mit Infusionen - kombiniert mit
Magnetfeld oder
Sauerstofftherapie (je nach Alter des Patienten) - schon erfreuliche Erfolge
verzeichnen können, nicht in der Regel, aber gelegentlich. Auch sollte man an
die Möglichkeit einer Borrelieninfektion denken.
(Vollständigkeitshalber sollte erwähnt werden,
dass die Selbstheilungsrate der akut aufgetretenen Ohrgeräusche sehr hoch ist - leider weiß man
zuvor nie welcher Patient selbst wieder heilen wird und welcher nicht, daher
besteht die ethische Verpflichtung alle Patienten zu behandeln, denn wenn zu
lange abgewartet wird, kann es zu spät sein...)
Oft allerdings kommen Patienten zu uns, die schon seit langem
an Ohrgeräuschen leiden und fragen uns um Rat, hier eine kurze Hilfestellung:
Chronischer Tinnitus
Lästige Ohrgeräusche werden auf verschiedenen Ebenen des
Hörens erzeugt. Bestehen sie bereits viele Wochen, Monate oder Jahre ist die
Ursache dieses Geräusches oft nur noch schwer zu so zu beeinflussen, daß das es
verschwindet. Ein Versuch mit unserer PMF-Therapie
(Pulsierende-Magnet-Feld-Therapie) ist auf alle Fälle empfehlenswert, 80%
aller Patienten geben eine Verbesserung der Beschwerden an, besonders wenn sie
gleichzeitig ans Hals-Wirbel-Säulen-Problemen leiden. Ganz neu gibt es seit 2011
bei uns die SRT-Therapie. Kommt der Tinnitus von der HWS
sollte man diese unbedingt ausprobieren.
Eine neue high-tech Therapie ist
die adaptive Neuromodulation mit dem
koordinierten Reset des Tinnitus, worüber ich auf einer gesonderten Seite
berichte.
Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt um dieses lästige Problem
loszuwerden ist: "Das Ohrgeräusch zu akzeptieren!" Dieser Lösungsweg ist oft
schwierig einzuschlagen, da eben hauptsächlich Patienten mit diesem Problem zu
Arzt gehen, wenn sie glauben, dieses Geräusch auf Dauer eben NICHT akzeptieren
oder ertragen zu können. Hier eine kleine Erklärung, warum sie dies doch tun
sollten:
Geht chronischer Tinnitus wieder weg? Hier eine kleine
Geschichte:
Herr X kauft sich ein neues Haus, erst hinterher bemerkt er:
das Haus steht direkt neben einer Eisenbahnline. Anfangs glaubt er
verrückt zu werden, jedes Mal wenn ein Zug vorbei fährt entsteht ein so lautes
störendes Geräusch, so daß Herr X meint vom Sofa zu fallen. Er will die Ursache
des Lärms bekämpfen und versucht das Haus zu verkaufen. Bald merkt er aber, ein
solches Haus kauft ihm niemand ab und er muß dort wohnen bleiben.
Nach einigen Monaten hört
Herr X Betreffende die vorbeifahrenden Züge immer weniger, z. T. nimmt er sie nach
noch längerer Zeit gar nicht mehr mehr zur wahr. Besucher von Herrn X, die nicht
neben einer Eisenbahnlinie wohnen, fallen zwar weiterhin vom Sofa und der
Hausbesitzer wundert sich, was denn los sei.
Was ist passiert?
Auf die Einstellung kommt es an!
Herr X hat sich an das Geräusch gewöhnt ist der erste
Gedanke. Stimmt, aber nicht nur das. Das Gehirn von Herrn X hat das Geräusch des
vorbeifahrenden Zuges als zwar lästig und nervig, aber völlig nutz- und
bedeutungslos deklariert, vor allem aber als UNGEFÄHRLICH. Also hat das Gehirn
von Herrn X dieses Geräusch schlichtweg herausgefiltert, es wird somit auf dem
Weg von den Ohren zum Gehirn gar nicht mehr im Bewusstsein ankommen, vielleicht
noch bei Bedarf zur Kenntnis genommen, wenn Herr X sich z. B. darauf
konzentriert die
Züge zu hören oder z.B. zu zählen. Und genau das sollte auch mit einem Tinnitus
passieren, den man ursächlich nicht mehr bekämpfen kann. Man muß die richtige Einstellung
zu seinem Tinnitus wählen.
Nur keine Panik!
Patienten, die plötzlich etwas hören und nicht mehr
losbekommen, etwas was sie früher noch nie hörten (und die anderen hören es auch
nicht, das Geräusch kommt aus dem Ohr, oder später oft aus dem ganzen Kopf),
sind sehr besorgt über das Geschehen, stufen es als potentiell gefährlich und
beunruhigend ein, beobachten den Tinnitus sehr genau, hören jeden Tag in sich
hinein, konzentrieren sich sogar auf das Ohrgeräusch, denken den ganzen Tag an
nichts anderes - etwas Falscheres könnten sie gar nicht tun ..... und das
ganze Elend beginnt, oft mit Odysseen durch Kliniken und Arztpraxen.
Wieso?
Das Gehirn wird nämlich niemals ein Geräusch wegfiltern,
welches für die betreffende Person bedeutsam oder gefährlich ist. Keine Mutter
kann das Geräusch eines schreienden Kindes wegfiltern, keine alleinstehende Frau
das nächtliche Knirschen des Kieses vor Ihrer Terrassentüre, kein Arzt das
Klingeln seines Diensttelefons. (Meinen Wecker allerdings, nervig und störend - 5
Minuten hätte er sich ruhig noch Zeit lassen können - filtere ich regelmäßig aus
;-) und ich habe extra einen besonders lauten gekauft!!) Hätte Herr X aus
unserem obigen Beispiel z. B. jemals eine Zugentgleisung miterlebt, die ihm -
verständlicherweise - eine bleibende Erinnerung an eine extreme Gefahr beschert
hätte, so bezweifle ich, ob dann noch ein solcher Mechanismus funktionieren
würde, wahrscheinlich wird er in einem solchen Fall professionelle Hilfe in
Anspruch nehmen müssen, um weiterhin Zuggeräusche ertragen zu können oder
umziehen.
Was tun?
Also, akzeptieren Sie diese nervige, lästige Geräusch. Ein
guter HNO-Arzt wird es soweit abklären, daß alle möglichen gefährlichen Ursachen
ausgeschlossen sind und sie beruhigt dieses Geräusch als bedeutungslos
definieren können.
Und bedeutungslose Geräusche filtert unser Gehirn heraus und
blendet sie aus. Aber diese nervigen Geräusche als bedeutungslos zu definieren
ist gar nicht so einfach.
Fangen Sie es primitv an uns sagen Sie sich: "Anderen geht es
viel schlechter als mir, die haben Multiple
Sklerose, Alzheimer, Krebs oder ähnliches, mir geht es eigentlich noch recht
gut, ich lasse mich von dem Geräusch nicht mehr stören, mir geht es eigentlich
relativ gut verglichen mit anderen - ich sollte eigentlich froh sein" .... Akzeptieren Sie Ihren Tinnitus als
lästiges aber ungefährliches Phänomen und ... Sie haben den ersten Schritt
gemacht ihn loszuwerden! Das klingt zwar etwas skurril, aber es ist eine
entscheidende Hilfe auf dem nicht oft einfachen Weg zur Besserung.
Wird chronischer Tinnitus zu einem psychisches Problem, so
sollte er mit psychischen oder psychologischen Behandlungsmethoden angegangen werden.
Wird keine therapierbare Ursache mehr im Innenohr gefunden, so sollte beim neurologischen oder psychiatrischen Facharzt
nach organischen und psychischen Ursachen gesucht
werden und diese dann ggf. behandelt werden. Werden keinerlei Ursachen gefunden
(um so besser!) oder können diese nicht beseitigt werden, so ist dieses o.g.
Verfahren das Mittel der Wahl. Diese kann noch unterstützt werden durch ein sog.
Counceling, einer individuellen Patienteninformation, in der im Prinzip das
gleiche vermittelt werden soll wie oben Genanntes oder eine Retraining-Therapie.
Ein Tinntus-Masker kann Abhilfe schaffen, indem der Patient ein künstliches (und
daher SICHER ungefährliches) Geräusch zur Überdeckung angeboten bekommt und so
eine Unterstützung beim Herausfiltern des eigenen Geräusches erhält. Dies
geschieht mit einer apparativen Hilfe, ein kleines hörgeräteähnliches Gerät, das ein ständiges
Rauschen abgibt und den eigenen Tinnitus überdeckt. Ihr HNO-Arzt kann Ihnen ein
solches Gerät auf Krankenkassenkosten verordnen. Dieses "neue" Geräusch ist nun
tatsächlich für jedermann nachvollziehbar völlig harmlos und unbedenklich -
somit kann der o. g. "Ausblendmechanismus" in Gang gesetzt werden und später auf
das eigene Geräusch projiziert werden.
Weiter Informationen gibt es noch bei der Tinnitus-Liga, welche allerdings nur in einigen
Fällen helfen kann und oft den Leidensdruck dem Patienten erst bewusst macht.
Liegt die Ursache im Innenohr, so helfen ähnliche
Behandlungen wie beim Hörsturz, diese sollten allerdings so zügig wie möglich
eingeleitet werden. Früher lag sogar ein Notfall vor, eine stationäre Einweisung
war sofortig erforderlich, heute im Rahmen der allgemeinen Kostendämpfung ist
Tinnitus und Hörsturz nur noch ein Eilfall. Wenn noch mehr Politiker
Privatpatienten werden, wird man vielleicht als allgemeine Empfehlung vielleicht
nur noch auf die Spontanheilung hoffen ...... tja, mal sehen, was die nächste
Gesundheitsreform bringt!
Die oben erwähnte neue Behandlungsmethode der adaptiven
Neuromodulation wird leider auch nicht von den
gesetzlichen Krankenkassen getragen .... wundert es jemanden?
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