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Ohranatomie
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Audiologische Untersuchungen
zum Verständnis der Wertigkeit der einzelnen Untersuchungen ist ein
Mindestmaß von anatomischen Wissen über die Ursachen der Erkrankungen erforderlich.
Hier einige allgemeine ursächliche Informationen zu den häufigsten
Ohrerkrankungen:
1) Das äußere Ohr:
meist handelt es sich um Verletzungen, Entzündungen oder Fremdkörper
sowie um Ekzeme.
Das das Trommelfell ist in der Regel intakt und stellt eine natürliche Barriere dar. Die
Behandlung kann daher meist von außen erfolgen. Der Gehörgang, der meist direkt
auf dem Schädelknochen aufliegt, kann sich sehr schmerzhaft entzünden, wobei die
Erreger fast stets von außen kommen. Bei Verletzungen des Trommelfelles muss
eine sofortige Intervention eingeleitet werden.
2) Das Mittelohr:
dieses sollte mit Luft gefüllt sein, zum einen um die Vibrationen des
Trommelfelles, der Gehörknöchelchen und damit die Leitung des Schalls weiter zu
Innenohr zu ermöglichen und zum anderen um einen Druckausgleich des Ohrschädels zu
ermöglichen. Dieser wird durch die Tube oder Eustachische Röhre gewährleistet. Bei
Belüftungsstörung der Eustachischen Tube, z.B. durch eine Verlegung der
Nasenatmungspassage oder des Nasenrachens wird das Mittelohr unweigerlich krank. Besonders
häufig tritt dies bei kleinen Kindern auf und kann unbehandelt zu bleibender
Schwerhörigkeit oder Taubheit führen. Ein Reflex bei zu lauten Geräuschen aktiviert
gewisse sehr kleine Mittelohrmuskeln, die beim Anspannen die Vibrationsfähigkeit der
Gehörknöchelchen abschwächen und stellen einen wichtigen Schutz vor Überlastung des
Innenohrs und dessen Schädigung dar. Dieser Reflex kann sich
"verselbstständigen" und kann ähnlich dem Augenlidzittern im Ohr ein
"flatterähnliches Geräusch" erzeugen, oft bei HWS- oder Kiefergelenksproblemen
oder verstärktem psychischem Stress.
Bei bleibender Belüftungsstörung wird sich das Mittelohr mit Flüssigkeit füllen, was
zu Druckgefühl und Schwerhörigkeit führt. Diese Flüssigkeit kann sich infizieren und
führt dann zu einer Mittelohrinfektion, zur Entzündung oder Vereiterung. (Diese
Mittelohrbelüftungsstörung kann mittels eines kleinen Stöpsels im Gehörgang
völlig unproblematisch gemessen werden, diese Gerät sehen Sie auf dem Bild in
Abschnitt 1, genannt Impedanzmessung oder Tympanometrie.) Dadurch können
wichtige Strukturen im Mittelohr, z.B. die Gehörknöchelchen und somit auch das Gehör,
bleibend geschädigt werden - bei schweren Entzündungen auch das Innenohr.
3) Das Innenohr:
hier findet die Analyse der mechanischen Vibrationen in einzelne
Tonfrequenzen und dann deren Umformung in Nervenimpulse statt, die dann vom Gehirn
verstanden werden können. Zum anderen befinden sich in den Bogengängen Beschleunigungs-
und Schwerkraftsensoren, die zusammen mit dem Hörnerven Informationen für das
Gleichgewicht an das Gehirn senden.
Gleichgewichtsorgan und Innenohr bilden als Labyrinth eine Einheit. Dieses Labyrinth ist
in Knochen eingebettet und wird nur durch eine haardünne Arterie mit Blut versorgt, der
sog. Arteria labyrinthi, und die nicht etwas über die Halsschlagader, sondern über die
Wirbelsäulenschlagader. Bei Störungen der Blutversorgung kann es somit zu Schwindel
und/oder Schwerhörigkeit und/oder Tinnitus kommen. Dieser stellt eine weitere
durchblutungsbedingte Störung dar - eine nicht so schwere aber oft sehr lästige
Innenohrstörung, wobei sich geschädigte Innenohrzellen verselbständigen und
Informationen über Geräusche weitergeben, die es gar nicht gibt . All dies Störungen
können allerdings auch durch ganz andere Ursachen entstehen, daher sind intensive
ärztliche Untersuchungen unerläßlich und dienen nicht nur zur Erfassung des erlittenen
Schadens sondern auch zum Ausschluß anderer seltener und oft schwerwiegender
Erkrankungen.
4) Die Hörrinde:
Der Auditive Cortex, auch die Hörrinde genannt, ist ein Bereich
des Gehirns, in welchem die Höreindrücke dann tatsächlich auch gehört werden.
Das Ohr mit seiner Nervenbahn ist als ein ausgelagertes Mikrofon zu sehen,
niemand hört mit seinen Ohren sondern mit dem Gehirn (analoges gilt natürlich
z.B. auch für das Sehen). Als Beispiel für eine Störungen in diesem Bereich ist
vor allem der chronische Tinnitus zu sehen, wohin gegen
der akute frische Tinnitus
seine Ursachen eher im Bereich des Innenohres haben dürfte. Beim
chronischen Tinnitus hingegen hat sich nach Monaten und
Jahren das Geräusch verselbstständigt und liegt als ständiger Störungsherd in
einem kleinen Teil der Hörrinde vor. Aus dieser hochwahrscheinlichen Annahme
leitet sich hiervon eine neue, revolutionäre Therapie bei chronischem Tinnitus
ab, die Desynchra- Therapie oder das
Coordinated reset, die einzige Therapie die bis jetzt immer und bei jedem
geeigneten Patienten eine deutliche Besserung erbracht hat.
Dessen bewußt, was hier gehört wird, ist man sich allerdings noch lange
nicht. Hierbei sind sind noch komplexe nachgeordnete Strukturen des Gehirn
erforderlich. Diese Regionen können mit dem Unterbewußtsein, bzw. Bewußtsein
vergleichen werden. Auch auf dieser Ebene kann man seinen
Tinnitus beeinflussen, z.B. in Form einer Art Filterfunktion, die den
Tinnitus ausblendet.
Die wichtigsten audiologischen Untersuchungen:
Stimmgabeluntersuchung:
Stellt die einfachste, zuverlässigste und schnellste audiologische Untersuchungsmethode
dar. Hiermit kann man die Ursache der Hörstörung in 2 grundlegende Hauptgruppen
differenzieren.
Audiogramm:
zur Erfassung des Gehörs in verschiedenen Tonhöhen
Tympanometrie:
Beweglichkeitsmessung des Trommelfelles in Abhängigkeit der Mittelohrbelüftungs
(s. o.)
Mittelohrreflexmessungen:
Messung der Schwelle bis zu Auslösen des Mittelohrreflexes
OAE (Otoakustische Emissionen) Ein funktionierendes
Innenohr gibt bei Stimulation meist unhörbare Schallwellen ab, die beweisen
können, daß das Innenohr funktionert, auch wenn der Patient nicht antworten
kann oder will (bei Kindern oder in Narkose)
Akustisch evozierte Potentiale:
Messungen der Leitungsgeschwindigkeit vom Innenohr zum Gehirn (siehe auch
Tinnitus)
Sprachaudiometrie:
Messung für das Verständnis von Sprache - die Hauptaufgabe unseres Gehörs
Elektronystagmographie:
Messung der allgemeinen Funktion der Gleichgewichtsorgane durch thermische Reize
Drehstuhluntersuchung:
Messung spezieller Funktionen der Gleichgewichtsorgane
Elektrocochleographie:
Dabei wird mit einer Nadel durch das Trommelfell gestochen
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